Einsteiger Räucherofen MasterBuilt MDS 230S

Geräucherte Forelle oder auch Pulled Pork stehen bei uns in der Familie hoch im Kurs. Allerdings ist dann die Frage, womit fängt man an? Welches Modell von welchem Hersteller hat das beste Preis-Leistung-Verhältnis und am Ende ist das Ergebnis des Räucherguts ebenso wichtig. Nach einiger Recherche gab es ein sehr günstiges Angebot bei Alternate und somit bin ich Besitzer eine MasterBuilt MDS 230S geworden.

In diesem Artikel möchte ich einen Überblick zu dem Modell geben. Denn zu den üblichen Beschreibungen fehlten mir dann doch noch einige Informationen. Diese Infos möchte ich gerne hier teilen, damit der Leser prüfen kann, ob der MasterBuilt auch zu seinen Anforderungen passt. Dazu gibt es folgende Abschnitte:

  1. Überblick über den Masterbuilt MDS 230S und den El Fuego Portland XL
  2. Aufbau, Einbrennen und Räuchern
  3. Nützliche Gadgets – Räucherhaken, digitales Thermometer
  4. Vergleich mit dem Portland XL – Vielleicht doch der bessere Smoker?!

1. Überblick über das Modell und vergleichbare Konkurrenz-Produkte

Als Neuling im Räuchern habe ich mir sehr lange Gedanken darüber gemacht, womit ich starten möchte. Mein Nachbar, der meine Fische mit räucherte, hatte dabei bereits ein Top-Modell im Einsatz. Edelstahl, dickwandig, Marke Eigenbau. Für mich stelle ich mir die Frage, ob ich tatsächlich schon in das Segment einsteigen sollte oder vielleicht erst mal kleiner beginne. Denn räuchern scheint nicht die einfachste Zubereitungsmethode zu sein.

In dem unteren Preissegmente findet man dabei Modelle, die aus Blech bestehen und mit Feuer zu beheizen sind. Da ich als „gelernter“ Weber-Griller die Vorteile eines Gasgrills lieben gelernt habe, war dieses ebenso die bevorzugte Heiz-Methode für den Räucherofen.

Dabei gab es für mich zwei präferierte Smoker-Modelle

MasterBuilt MDS 230S

El Fuege Portland XL

Auf den ersten Blick scheinen die Modelle sehr ähnliche zu sein. Die Modelle haben eine ähnliche Größe in der Kammer zu haben, liegen preislich in einem ähnlichen Segment. Auf den ersten Blick sind die Modelle fast baugleich und somit sollte ein kleines aber nicht unwichtiges Feature den Kauf entscheiden. Da der Smoker für mich bewegbar sein muss, ich mich für den MasterBuilt entscheiden, da er Rollen an den Füßen hat.

Die Werte des Masterbuilt und des El Fuego sind auf dem Datenblatt folgende:

MasterBuilt MDS 230SEl Fuego Portland XL
Leistungswert4,4kW4,4kW
HeizmethodeGas und HolzGas
Grillfläche ca. 35x34cm (Eigenmessung)35x34cm (Herstellerangaben)
BelüftungLüftungsschlitze RückseiteSchornstein
Schale für Wasser / Tropfschutzjaja
Haken für hängendes Räuchergutneinfest installiert am Deckel
Rollen für Transportjanein

2. Vorbereitung des Räuchern

Der Aufbau des Räucherofens ist insgesamt sehr gut beschrieben. Ich habe dafür relativ entspannt ungefähr eine Stunde mit Unterstützung vom Sohnemann gebraucht. Die Anleitung ist dabei sehr deutlich, sodass man eigentlich keine Fehler machen sollte. Nach dem Aufbau ging es dann auch zum Einbrennen. Interessanter Aspekt dabei. Die Außentemperatur betrug ca. 2 Grad und es war windig. Hierbei konnte der Smoker lediglich auf maximal 165 Grad aufheizen. Natürlich sind das schon extremere Bedingung und sicherlich ist es kein Grill, dennoch hat mich der Aspekt doch schon gewundert.

Nachdem der Smoker eingebrannt wurde, habe ich einige Tage später das erste Mal ein paar Forellen geräuchert. Der Ofen hat keine zusätzliche Halterung für die Forellen, sodass ich das Rost an der höchsten Stelle als Halterung für die Räucherhaken verwendete.

Wie man hier sehen kann, haben normale Portionsforellen noch genügend Platz. Die Abmessung von dem obersten Rost bis zu Unterkante der oberen Tür beträgt 44cm. Demnach kann man Fische mit eine Größe von ca. 40cm gut räuchern. Allerdings muss man bei Aal und Co. tricksen.

TIPP: Was kann man machen, wenn ein paar Zentimeter fehlen? Man könnte weitere Löcher in die Träger bohren, sodass die Halterungen für das Rost weiter oben platzieren könnte. Zwar hätte man damit eine Soll-Rost-Stelle dadurch entwickelt, allerdings gehe ich von einer Haltbarkeit von 5 Jahren für den Smoker aus, sodass man das vernachlässigen könnte.

Die Fläche des Smokers ermöglicht, dass man ca. 6 Forellen gut räuchern kann. In einer weiteren Räucher-Session habe ich noch zusätzliche Filets auf das Rost abgelegt. Demnach kann man zusätzlich noch Stremellachs oder anderes Räuchergut produzieren.

Wie man hier schon sehen kann, sind die Forellen auf dem zweiten Bild wesentlich stärker im Rauch gewesen, als beim ersten Bild. Das liegt vor allem daran, dass in dem Vorgang wesentlich mehr Rauch produziert wurde. Wie kann man das schaffen mit einem Gas-Smoker? In dem man die Dual-Funktion für Holz als Wärmequelle nutzt. Hierbei habe ich professionelle Unterstützung von einem Räucher-Experten erhalten.

Wie nutze ich den Smoker?

Zwar werde ich in einem weiteren Beitrag das Rezept dazu veröffentlichen, aber dennoch gibt es hier eine Kurz-Zusammenfassung:
1. Der Gar-Vorgang wird rein mit Gas durchgeführt.
2. Nachdem gegart wurde, versucht man den Smoker auf 75-80 Grad Celsius einzupendeln. Dabei wird zusätzlich Buchen-Holz in die Feuerschale gelegt.
3. Wenn das Holz brennen sollte, steigt die Temperatur sehr stark an. Hierbei sollte man die Schale entnehmen und mit Buchenspäne und Wasser das Feuer „löschen“.
4. Und nun wird ordentlich Rauch produziert. Dabei muss man immer darauf achten, nicht zu viel Wasser zu verwenden.

3. Nützliche Gadgets – Räucherhaken, digitales Thermometer

Natürlich hat der Smoker ein eigenes Thermometer. Allerdings kann die Temperatur je nach Außentemperatur und Wind sehr stark abweichen. Für die Kümmelspalter und uns Räucherer ist ein digitales Thermometer sehr hilfreich, um die punktgenau Temperatur zu erreichen. Bei dem ersten Räuchervorgang hatte ich Unterschiede von ca. 25 Grad zum integrierten Thermometer, was dann schon sehr ordentlich ist.

Inkbird Bratenthermometer

Als digitales Thermometer nutze ich das Inkbird Bratenthermometer. Hierbei gefällt mir die Möglichkeit, zwei Messungen parallel durchzuführen und die Alarmfunktion bei einer Unter- oder Überschreitung zu nutzen.

Das Thermometer habe ich so weit angepasst, dass der Schaumstoff entfernt wurde und von hinten in den Räucherofen eingeführt ist. Hierbei reicht es dann, das Thermometer auf das oberste Grillrost in die Mitte zu legen.

Ein weiteres cooles Gadget sind die Räucherhaken. Eigentlich gehören Räucherhaken zur Grundausstattung, allerdings kann ich das Modell empfehlen. Der Räucherhaken passt sehr gut auf das Rost. Befestigt werden diese durch drehen in das Rückenfleisch. Nachdem der Fisch geräuchert wurde, merkt man allerdings nicht, dass dort eine Einstichstelle gewesen ist.

Während des Räucherns sind mir mit den Haken bisher auch keine Forellen heruntergefallen. Demnach kann ich diese empfehlen.

Inkbird Bratenthermometer

Mehr braucht man eigentlich nicht für das Räuchern. Außer noch Buchenspäne bzw. Sägemehl und Buchenholz. Das werde ich aber im Rezept ebenso nochmal aufnehmen.

4. Vergleich mit dem Portland XL – Vielleicht doch der bessere Smoker?!

Nachdem ich den Smoker aufgebaut habe, hatte ich die Befürchtung, dass die Grüße nicht für die Forellen ausreicht und ich die Halterung für die Roste mit eigenen Löchern noch höher platzieren muss. Dem ist glücklicherweise nicht so. Der Portland hat dennoch ein paar Halter im Deckel für die Forellen eingebaut.

El Fuego Portland XL – Ansicht auf die Haken an der Decke

Doch im Praxiseinsatz scheinen mir die Abstände hier zu eng für die Forellen. Weiterhin gibt es Produktfotos bei denen noch weiteres Räuchergut aufgezeigt wird, was nicht Fisch ist. Für so einen Einsatz sehe ich den Smoker ehrlicherweise nicht, da Forellen neben den eigenen Zeiten und Temperaturen bei Räuchern auch Flüssigkeit durch abtropfen verliert. Das möchte ich dann aber nicht auf meinem Pulled-Pork haben.

Der Schornstein ist hierbei aber vermutlich eine etwas bessere Lösung für die Luftzirkulation und man muss nicht um den Räucheröfen herumtanzen. Aber auch hier ist es meiner Meinung nach ein gutes Feature. Für meine Kaufentscheidung ist allerdings das Feature der Rollen für den Transport entscheidend gewesen. Denn mein Smoker wird nur partiell hervorgeholt und genutzt. Auf der Terrasse steht schon ein Grillgerät und somit würde so langsam die optische Zumutung der Familie zu stark gereizt werden.

Was für mich allerdings im Nachhinein ein weiteres starkes Kaufargument für den MasterBuilt ist: Die Dualsmoker-Funktion mit der Feuerschale. Denn hier kann man den wertvollen Rauch produzieren. Der Portland XL hat zwar eine Smoker-Box, die man ebenso mit Chips und Späne befüllen kann. Jedoch klappt das bei mir auf dem Grill schon immer nicht und ich glaube nicht, dass man hier genügend Rauch für das Räuchern produziert.

Fazit

Ich habe mir den Smoker MasterBuilt MDS 230S vorher ausgesucht, da mir insbesondere die Rollen sehr gefallen haben. Auf den ersten Blick ist der Unterschied zum Smoker von El Fuego nicht besonders groß, doch auf den zweiten Blick sind die Unterschiede schon entscheidend. Für mich habe ich einen sehr guten Smoker erworben, dass das seltenere Räuchern und smoken ermöglicht.

Durch das Gas kann man die Temperatur gut regulieren und die Feuerschale bietet einem die Möglichkeit „Feuer“ als zweite Wärmequelle zu verwenden. Inwiefern ich mit dem Smoker zufrieden sein werde, wenn auch mal ein Aal auf dem Räucherprogramm steht, kann ich erahnen, aber noch nicht aus der Praxis berichten. Demnächst wird es auch nochmal Pulled Pork geben, dazu dann aber demnächst später mehr.


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